Radtour

Walbecker Höfetour

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Tourinfos

Orte
Walbeck - Geldern

Die Walbecker Höfetour war 2010 ein Highlight der Aktivitäten im Spargeldorf Walbeck. Schönheit. So viel Schönheit. Und wohin das Auge auch nur blickt. Bezaubernde Damen, betörende Blumen. Willkommen bei Orchideen Bremkens, Willkommen in Walbeck. Faszinierend in der Form, faszinierend in der Farbe – drei Hektar Orchideen unter Glas und die 29 Grad samt hoher Luftfeuchtigkeit wirken wie ein nasses Handtuch. Gut ist das für die blumigen Schönheiten, die in voller Pracht blühen: in der Hauptsache weiß – mit 30 Prozent die beliebteste Farbe – gefolgt von lila und gelb. Aber: „Wir bieten alle Formen an, und alle Farben“, sagt Matthias Bremkens, Chef und Herr über Dreikommafünf Millionen Orchideen hier an der L480 vor den Toren Walbecks.
Das Dorf ist weithin bekannt für Spargel, dazu gleich mehr, und das Straelener Land ist ebenso weit über seine Grenzen bekannt für noch etwas: das Straelener Land ist Blumenland. Rund 200 neue Orchideen-Züchtungen wachsen pro Jahr allein bei Bremkens heran, die Zucht von Orchideen ist ein langes Geschäft. Und wer weiß heute schon, was in ein paar Jahren angesagt ist. Deshalb – alle Formen, alle Farben. Das Leben einer neuen Orchidee beginnt hier wie seit Alters her mit reiner Handarbeit. Seniorchef Johannes Bremkens, 82 (STAND 2010), bestäubt die Pflanzen per Hand mit Holzstäbchen. Dafür, dass am Ende wunderschöne Orchideen in voller Pracht erblühen und blumige Schönheit das Auge in aller Welt erfreuen, sorgen die 75 Mitarbeiter.
Eine Königin und eine Prinzessin sind fasziniert von so viel Pracht: Spargel-Adel, NRW-Spargelkönigin 2010 Farina Frantzen und Walbecks Spargelprinzessin 2010 Tanja Roosen, auf Besuch in der Orchideen-Schatzkammer. Einzigartige Formen, beeindruckende Farbspiele – das kann nur die Natur. Mit ein bisschen Hilfe von den Orchideenfachleuten, denn die wissen was dereinst richtig schön sein wird – Erfahrung von Bremkens und die Leidenschaft fürs Schöne. Die anderen Besucher; ebenso begeistert und ganz gewiss mit Ideen und reichlich Anregung in Sachen Blumenschmuck für zu Hause – alle Formen, alle Farben, für jeden Geschmack.
Endverbraucher können hier bei Bremkens Samstags von 11 bis 12 Uhr (STAND 2010) einkaufen oder wochentags und Samstags zu den regulären Öffnungszeiten bei den Firmen Leo Willemsen und Bernd Leukers, diese liegen nah bei an einer Nebenroute zwischen Kerken und Geldern.
Noch einmal Blumen, bevor die Tour sich den kulinarischen Köstlichkeiten widmet. Heinz-Willi Bouten ist in seinem Gartenbaubetrieb unterwegs, gibt Tipps für Beet und Balkon. Bei 150 verschiedenen Blumen für den Hobbygärtner sicher eine nützliche wie dankbare Hilfe. Und Anregung. Was brauche ich noch für meinen Garten? Was kann ich jetzt am besten pflanzen? Beim Gang durch die Gewächshäuser der Gedanke: das möchte ich auch haben! Gelb-orange Tagetes oder blaue Lobelien. Oder beide als farblicher Kontrast? Strohblumen für den Sommer. Also? Herrn Bouten irgendwo im Gewächshaus finden. Die Kundschaft weiß um Rat und Tat, kommt deshalb hierher – der Auswahl wegen und der Kompetenz vom Gärtnermeister Bouten, so wird’s richtig gut.
Mittagstunde. Das Rad rollt auf dem Spargelhof Kisters aus. Die alte Windmühle hält Wacht über den Hof mitten im Dorf. Stephan Kisters kommt – in Klompen und mit Strohhut – aus der Scheune. Seine Holzschuhe klappern über den Hof, er geht zum Hofladen. Dort gehen die Tüten mit Spargel kiloweise und im Takt tibetischer Gebetsmühlen über den Tisch; die Kundschaft packt sich Kartoffeln, Eier, Schinken in den Einkaufskorb. Eine Flasche Wein dazu? Im Hofladen steht alles für das Spargelmenü für zu Hause bereit. Bei Kaffee und Kuchen zulangen kann der Gast ein paar Schritte weiter in Kisters „Café Op de Deäl“, Tische aus alten Wagenrädern, Holzstühle, selbstgebackener Kuchen, gemütlich, echt und ehrlich. Gegenüber dem Hof das Restaurant „Zum Mühlenhof“, die Köstlichkeiten rund um das königliche Gemüse warten.
Über Pflaster, durch den schmucken Ort, vorbei am empfehlenswerten „Posthotel Haus Deckers“ und der Kirche, unter prächtigen Bäumen an der Straelener Straße. Der Rundkurs führt dann rechts in den Bosserweg und dann die zweite Straße wieder rechts in Richtung des Spargelhofs von Familie Janßen. Vier Hektar bewirtschaften Theo und Dirk Janßen mit dem edlen Gemüse.
Viel Arbeit bis das köstliche Gemüse im Hofladen liegt auch auf dem Spargelhof von Familie Allofs. Mit 30 Hektar Anbaufläche gehört der Hof von Franz-Peter Allofs zu den größeren Produzenten, allein 30 Mitarbeiter sind hier am Broecksteg im Norden Walbecks nur mit dem Sortieren, dem Schälen und dem Verkauf zuständig. 30 Hektar das sind, überschlagen, 14 Mal die Strecke des Rundkurses um Walbeck in Kilometer Damm: 150! Gestochen wird von fünf Uhr in der Früh bis abends um neun. Schwerste körperliche Arbeit, erinnert Franz-Peter Allofs während des Rundgangs über den Hof, gearbeitet werde auf dem Feld von daher im Vier-Stunden-Rhythmus, also bis zur verdienten Pause der Saisonkräfte. Erfahrene Kräfte schaffen 3500 bis 4000 Stangen pro Tag. So kommen in der Spargelzeit allein von Allofs Äckern 160 Tonnen Spargel – für den Großmarkt, Restaurants und Hofläden. Bei all der Schufterei, dem Akkord und den riesigen Mengen – eines ist ganz wichtig: die Feinmotorik der Spargelstecher, ohne sorgfältiges Arbeiten an der einzelnen Stange – und vorheriger intensiver Schulung – geht gar nichts. Und davon haben schließlich beide Seiten etwas, sagt Allofs.
Für seinen Hofladen hat Franz-Peter Allofs sich ein System ausgedacht, das dem Kunden einen sehr genauen Blick auf die unterschiedlichen Sortierungen der Stangen ermöglicht. Die Kisten stehen auf Rollen und können vom Kunden unter dem Tresen hervorgezogen werden. Nach der Wahl zieht die Verkäuferin diese zurück und entnimmt die Menge. Hier und heute steht die Kundschaft bis auf den Hof. Für Gruppen übrigens gibt es ein schönes Café, das nach Anmeldung für Kaffee und Kuchen öffnet.
Auch hier kommt das Gespräch schnell auf den süßlichen Geschmack des Walbecker Spargels, auf die hervorragende Beschaffenheit des Sandbodens mit seiner günstigen Mineralisierung und einer geologischen Überprüfung. Zum Schluss hat Franz-Peter Allofs noch einen Tipp für zu Hause parat: gleichmäßig große Stangen zusammen mit etwas Butter und Gemüsebrühe in Alufolie wickeln und für 30 Minuten bei 180 Grad in den Backofen – “ … ein so intensives Aroma, das glauben Sie gar nicht!“ Nachmachen. Spargel, das können die Landwirte hier in Walbeck!
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