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Niederrhein
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Brüggen - Kaldenkirchen – Nettetal - Kempen – Straelen – Weeze - Goch
So schön allein der Beginn dieser Reise: Der gepflasterte Innenhof liegt im sanften Abendlicht, ein Wasserspiel plätschert verhalten vor sich hin, Stockrosen blühen in den Terrakottatöpfen, die Leute haben es sich auf den gemütlichen Holzstühlen bequem gemacht und plaudern leise, die Gläser mit kühlem Weiswein sind beschlagen und klirren sanft beim Anstoßen auf einen schönen, romantischen Abend. Dies ist auch der Auftakt auf eine Reise, auf der Spur des Spargels zu kulinarischem Hochgenuss – hier auf dem Genholter Hof. Vor den Toren des schmucken Ortes Brüggen laden Gertrud und Hermann Ingenrieth zum Spargelbuffet.
In der Gaststube viel helles Holz, weiße Tischdecken, Kerzenschein; licht und leicht die Atmosphäre. Ein gelungenes, angenehmes Ambiente, gehobene Gastronomie und zwanglose Gemütlichkeit. Und dahinten an der Wand, da wartet das Buffet. Für Kreativität sind Ingenrieths über Brüggen und Bracht hinaus bekannt und Küchenchefin Birgit Winnikes ebenso: den Klassiker mit Butter, Kartoffeln und Kochschinken – na klar, aber auch Wraps mit Spargel und Schinken oder das Ragout mit Weiß- und Grünspargel. Lieber eine Spargelquiche oder doch den gebratenen Spargel mit diesem wunderbaren nussigen Geschmack? Dies hier ist nicht nur überaus köstlich, sondern Ideengeber und Ansporn für die heimische Küche. Muss Frau Winnikes nach dem Dessert – alles probieren! – noch was fragen.
Das, was auf den fünf Hektar Spargelfeldern des Genholter Hof von Familie Ingenrieth gestochen wird, landet nicht in der Küche allein, sondern auch im Hofladen. Tütenweise geht der Spargel, weißer wie grüner, auch heute Abend über den Tisch. Auch hier liegt der Schwerpunkt bei den Produkten auf Regionalität: Ziegenkäse, lecker eingelegt und vom Niederrhein, Obst nach Saison und aus der Gegend, Suppen und Wurst und rheinisches Birnenkraut auch. Wer für zu Hause noch Tipps braucht: Kochbücher gibt´s ebenfalls. Der Proviantrucksack des Reisenden auf der Spur des Spargels füllt sich langsam. Und an manchen Tagen weht der Duft von frischgebackenem Schwarzbrot durch den Hofladen – SO fangen gelungene Reisen an!
Am kommenden Morgen ein Besuch bei Ingrid und Paul Brinkman, ebenfalls gelegen im Brüggener Ortsteil Genholt. Die beiden Schälmaschinen laufen auf Hochtouren, das Wochenende naht und der Hofladen ist voll, die Kundschaft kauft kiloweise. Zwei Zentner Spargel sausen pro Stunde durch die Schälmaschinen, das Gerät mit den scharfen Messern klackt unablässig. Schnell leeren sich die Kisten, zwei Mal täglich stechen die Helfer die Stangen aus dem Sanddamm – Spargelsaison, das bedeutet für Familie Brinkman einen 18-Stunden-Tag. Und trotzdem, sagt Paul Brinkman, ist für interessierte Gäste nach Anmeldung Zeit für eine Feldführung, er erklärt die natürlichen Anbaumethoden gern.
Im Hofladen steht alles für ein Spargelmenü parat, Schinken, Wurst, Papiertüten voller Kartoffeln, weißer Spargel, grüner und auch violetter, und Eier. Im Übrigen auch ganz große Eier, Gänseeier: die schmecken übrigens viel intensiver. Geschmacksache. Eine Spezialität aber kommt aber garantiert mit in den Rucksack: die Niederrheinische Spargelkruste. Ein Weizen-Roggen-Brot mit geröstetem Sesam und Schnittlauch, schön knusprig außen und innen zart. Denn im Brot steckt frisch gestochener Spargel von Bauer Brinkman. Spargel also für unterwegs, in der Tat ein noch nicht erlebtes Geschmackserlebnis.
Jetzt im Mai und Juni wird im wahren Wortsinn geackert, bis zum 24. Juni. Dann brauchen die Spargelkulturen wieder Ruhe, um Kraft für die kommenden Saison zu sammeln, erklärt Paul Brinkman. Und dann, sagt er noch, dann setzen sie sich alle zusammen und feiern mit ihren Saisonkräften ein schönes Abschiedsfest. Nicht nur Spargel und die ausgesuchte Qualität in den Hofläden – hier wie anderswo – hat etwas mit Vertrauen zu tun; auch manche Mitarbeiter kommen nun zum zwanzigsten Mal zu Brinkmans auf die Felder zwischen Brüggen und Bracht.
Die Route führt aus Brüggen hinaus vorbei an einem naturnahen Auwald an der Schwalm, bald hinein in die ausgedehnten Forsten des Brachter Waldes. In diesem Wald kann sich der Reisende stundenlang aufhalten und ist doch immer auf neuen Pfaden unterwegs – ein 120 Kilometer langes Wandernetz lädt zur Expedition, ob zu Fuß oder auf dem Fahrrad. Kernstück und Schatzkammer in diesem Forst ist das Gebiet eines ehemaligen militärischen Sperrgebietes, das nun auf ausgewiesenen Wegen betreten und befahren werden darf. Da es kaum land- oder forstwirtschaftlich bestellt worden ist, hat sich hier ein vielseitiges Landschaftsmosaik erhalten: kleine Kiefernwäldchen wechseln sich ab mit Heide und Offenflächen, es summt und brummt, Pfeiffengras weht im Wind. Seltene Vogelarten sind hier zu Hause: ab Ende April der Ziegenmelker gut getarnt am Boden oder auf dem Baum. Oder die Heidelerche – ebenfalls ein Zugvogel, der diese vielgestaltige Landschaft schätzt – und deren Gesang manchmal über der Heide und im Wald zu hören ist. Wer nach dem Exkurs durch diesen unbedingt besuchenswerten Teil des Brachter Waldes hungrig und durstig ist, findet auf halber Strecke Richtung Kaldenkirchen an der Grenze ein Gasthaus.
Der Weg aus Kaldenkirchen führt an weiten Feldern vorbei, ein Greifvogel lässt sich von der Thermik tragen, die Abendsonne zaubert im Wasserdunst der Beregnungsanlagen tausendundeinen Regenbogen, Beerenobst rankt am Spalier. Unterwegs zu Pionieren, unterwegs zum Spargelhof Bonnacker. Es ist spät am Tag, Feierabend eigentlich, doch in der Saison ist das für Landwirte in Sachen Spargel relativ. Willi Bonnacker ist geschäftig unterwegs zwischen Verladerampe und Büro, das Mobiltelefon in der Hand, der LKW wird beladen, das muss heute noch zum Großmarkt.
Hubwagen sausen durch die Halle, der Laster nach Köln wartet. Sechs bis sieben Tonnen des köstlichen Gemüse werden hier verfrachtet – pro Tag, und einen Ab-Hof-Verkauf gibt es natürlich auch. 1933 fing die Geschichte mit dem Spargel bei Bonnacker an, inzwischen sind es 60 Hektar, hier und heute notiert Willi Bonnacker 3900 Kilogramm auf dem Lieferschein und der Laster nach Köln ist reisefertig. Die blauen Kisten mit Klasse Eins und Zwei werden um ein Uhr nachts in den Kölner Hallen sein, und morgen früh schon im Geschäft.
Im Betrieb ist inzwischen Ruhe eingekehrt. Die Sortiermaschinen mit dem Kameraauge stehen still, bis sie morgen früh wieder auf Hochtouren laufen werden wie jeden Tag zwischen April und Sankt Johanni. Einstweilen Feierabend für die 110 Mitarbeiter, die im Spargel arbeiten. Willi Bonnacker reicht ein Schälchen Erdbeeren, die schmecken in der frischen, kühlen Abendluft zwischen Spargelfeld und Kaldenkirchen ganz köstlich. Und die Abendsonne zaubert im Dunst der Berwässerungsanlagen Regenbögen.
Heute steht viel Strecke an, Etappenziel ist der Spargelhof Goetzens nahe Kempen, vor dem Aufbruch noch ein Besuch auf dem Chico Spargelhof. Also, das voll gepackte Rad auf die Wirtschaftswege gewuchtet und in Richtung Grenze los. Unmittelbar vor den Niederlanden der Hofladen von Jaap Dings. Die Räder greifen in den Kies auf den Hof, die Planen über den Sanddämmen gleißen in der Sonne und hinten im Betrieb laufen die Maschinen auf Hochtouren, die Kisten auf dem Tresen voll mit frischem Spargel. Und: Zehn Sorten hausgemachter Salat – unter anderem Spargelsalat, Rindfleischsalat, Kohlsalat – in der Kühltheke und noch Platz im Proviantrucksack. Dass die freundlichen Damen während des Rundgangs mit dem Chef für den Radler eine Auswahl für unterwegs zusammenstellen – eine schöne Überraschung!
Jaap Dings geht in die Kultur, hebt die Plane, zeigt Spargelköpfchen, die den Sand mit charakteristischem Muster schon durchbrochen haben. Die müssen seit sechs Uhr früh wohl nachgewachsen sein, dann wird hier gestochen. An vielen, vielen Kilometern Damm – denn das Umland von Kaldenkirchen liegt auf leichtem Sandboden, und das ist gut so für den Spargel.
Hinter Kaldenkirchen führt die Route schnell in ein weiteres Naturschutzgebiet und der Reisende tut gut daran, ein Fernglas dabei zu haben. Die Krickenbecker Seen sind ein abwechslungsreiches Gebiet aus Wasser, Wäldern und Wiesen. Mit viel Glück an der Nette ein schneller Blick auf den Eisvogel. Und vom Beobachtungsturm am Großen de Wittsee in Ruhe die Zwergtaucher beobachten. Naturschützer sind dabei, die überaus seltene Rohrdommel wieder anzusiedeln. Sie braucht ausgedehnte Schilf- und Röhrichtbestände, die hier und heute am de Wittsee und anderswo im Naturschutzgebiet im Wind verhalten rascheln. Aus den Erlenbruchwäldern tönt das leise Hämmern der Spechte, Libellen surren über das dunkle Wasser, Bleßhühner ziehen still ihre Bahnen und diese abgehackten, fernen Rufe aus dem Schilf – es könnte ein Teichrohrsänger sein. Gut, dass neben dem Fernglas auch das Vogelbestimmungsbuch im Rucksack ist. Der Niederrhein – das ist auch ein Naturerlebnis. Hier an den Krickenbecker Seen. Und den Naturschützern und Naturfreunden ist zu wünschen, dass der meilenweit tragende Ruf der Rohrdommel wieder über die unergründlichen Wasser trägt.
Vorbei am Kloster Mariendonk führt die Niederrheinroute durch Kempen, dann Richtung Sankt Hubert, Wegweiser schließlich führen: zum Spargelhof Goetzens. Samstagmittag ist längst durch und der Hofladen ist rappelvoll. Geht der weiße, grüne und violette Spargel im Minutentakt kiloweise über die Waage – bis vier Uhr, zum Ladenschluss am Samstag, „ist immer genug Spargel da!“, sagt Anni Goetzens in den wenigen Minuten, die sie für den neugierigen Radfahrer Zeit hat. Zeigt den Kühlraum mit den blauen Kisten: Nachschub von sieben Hektar Anbaufläche. Sortier- und Schälmaschine laufen auf Hochtouren. Und es ist natürlich der Einsatz der Mitarbeiter – zwei allein an der Schälmaschine -, die dafür sorgen: Kempen und Umgebung bleibt auch in der Saison wochenends nicht ohne Spargel. Und jede Stange davon ist Handarbeit. Die Bäume rauschen im Wind und Schwalben sausen in den Stall, als der Radler wieder auf der Route ist.
Felder und Pferdeweiden, Wiesen und Wäldchen, über dem einsamen Bildstock rauschen die Bäume. Hinter Wachtendonk genießen nicht nur Radler das ländliche Idyll, still lassen sich Paddler von der sanften Strömung der Niers nordwärts treiben. Pappelreihen stehen in der Ferne und da vorn an der Ecke lädt eine Bank zur Rast. Der Rucksack wie immer gut gefüllt, leckere Salate, Brot und zum Nachtisch eine Schale mit Erdbeeren. Zu hören fernes Traktorengeräusch, das Gezeter vom Fasan und das muntere Geplauder einer Gruppe Radtouristen, die aus der Gegenrichtung vorüber zieht. Ansonsten: wohltuende Ruhe und ein leckeres Picknick.
Weiter Richtung Straelen, der Wind schiebt, schön. Vor vierzig Jahren, sagt Hans-Theo Pasch, waren es Nullkommazwei Hektar Spargelkultur, heute sind es elf Hektar. Über die der grüne Traktor samt sehr eigenartigem Gerät langsam, ganz langsam seine Bahnen zieht. Dieses Ding, Pasch nennt ihn den „Spargelflieger“, zieht automatisch und auf sieben Dämmen gleichzeitig die Folien hoch und verlegt sie nach dem Stechen wieder ordentlich – diese mühsame Arbeit bleibt den Männern erspart, effizienter arbeiten nahe Straelen. Mittig im Gerät hängen die Eimer mit den frisch gestochenen Stangen. Am Rand der Kultur stehen die Kisten mit dem kalten Wasser, hinein kommt dort der Spargel, bevor das Gemüse zum Spargelhof Pasch gebracht wird – jede halbe Stunde, Pendelverkehr.
Die Kisten mit dem Spargel kommen in den Hofladen oder in die Küche von Waltraud Pasch: Schon vor dem Besuch auf dem Feld war es fest versprochen – das leckere Spargelessen für den Radfahrer. Nach vielen Kilometern Strecke, trotz Picknick unterwegs, am Ende des Tages doch wieder voller Appetit. Das weiße Zelt hat Platz für hundert Leute, liebevoll gedeckte Bierzeltgarnituren mit Blumen darauf, dahinter lockt ein schmucker Biergarten und den Kuchen, den backt Waltraud Pasch natürlich selbst. Jetzt serviert sie ein Pfund Spargel, klassisch mit Kartoffeln, zerlassener Butter und gekochtem Schinken. Dazu ein kühles Bier und wieder klingt ein Tag auf der Spur des Spargels so aus, wie sich der Radler es erwünscht hat. So angenehm kann es sein, im Niederrheinischen bei den Spargelbauern.
Unterwegs also bei Landwirten aus Leidenschaft. Auch Willi Schoofs vom Nachbarhof gehört dazu. Er öffnet die schwere Tür, es wabert eiskalter, feiner Nebel durch den Kühlraum. Sprühsysteme sorgen dafür, dass das kostbare Gemüse nicht austrocknet bevor es in den Verkauf kommt, in den blauen Kisten stapeln sich die Stangen. Aber nicht lang, auch hier reger Betrieb in der Saison. Damit kein Gourmet mit leeren Händen – in den Regalen Brot, Erdbeeren, Schinken, Kartoffeln, feine Weine – nach Hause geht, stehen Schoofs morgens um vier Uhr auf. Zu Beginn der Saison sticht der Chef selbst mit – und er macht das gern. Morgen früh gleich wieder.
EXKURS WALBECK (siehe auch Walbecker Höfetour)
Hinter Walbeck verschwindet eine Nebenstrecke der Niederrheinroute bald im Wald. Schloß Walbeck, stattlich und von außen zu bewundern, verschwindet linker Hand, Buchen beschatten den Weg. Vom Haus Steprath mit seinen rot-weißen Fensterläden führt eine Eichenallee wieder in den Mischwald, Vogelrufe, Insektengesumm, eine Bank zur kurzen Rast. Später schauen dem einsamen Radler die Pferde hinterher. Kiebitze schießen über die Felder und Lupinen blühen in der Frühlingssonne. Mittagspause an einem verwitterten Tisch an einer Allee mächtiger Eichen. Wie vielen Reisenden mag dieser Platz ebenso einladend gewesen sein?
Spiel, Spargel – und viel Spaß. Fröhliches Kindergeschrei auf dem Spargelhof Janßen. Hart an der niederländischen Grenze in Weeze-Wemp hat sich Daniela Angenendt, Tochter von Heidi und Heinrich Janßen, ein Programm für die Kleinen ausgedacht, denn schließlich: Bauernhof macht Spaß! Und – wie kommt der Spargel eigentlich vom Feld auf den Teller? Für die Kinder der Grundschulklasse ist die Exkursion zwischen Sanddamm und Sortieranlage eine Riesengaudi – „Die Kinder sind begeistert, sie können ja auch selbst stechen und sortieren“, sagt Daniela Angenendt. Und später speisen. 50 bis 70 Prozent der Kinder, so ihre Schätzung, haben Spargel schon probiert. Und mögen ihn offenbar, denn die Suppe – “ … da kommen nur die Köpfchen rein!“ – schmeckt allen köstlich.
Wer als reisender Radler Glück hat, bekommt im Hofladen von Heidi Janßen auch Suppe, selbst gekocht und zum mitnehmen. Sinnvoll, wenn abends eine Ferienpension mit Küche wartet. Der Abstecher von der Niederrheinroute zum Hof Janßen auch deshalb lohnenswert: in den Regalen Köstlichkeiten wie Bärlauchkäse oder welcher mit Pfeffer und allerlei Schinken und Wurst. Die Kühlung summt, darin auch Weißwein. Nie, nie wird der Proviantrucksack auf dieser Tour leer. Übrigens: Schinken und Wurst kommen im wahren Wortsinn vom Hof Janßen. Heinrich Janßen bewirtschaftet neben den Spargelkulturen auch einen Schweinebetrieb, das Fleisch metzgert ihm der Meister im Nachbardorf.
Heidi Janßen verschwindet indes, gerade vier Kilo Spargel verkauft und eine Runde geklönt, nach hinten. Die fünf Männer sind mit den Kisten vom Feld gekommen, eine gute halbe Tonne Spargel wandert durch die Hände, die Waschanlage, wird in der Checkliste abgehakt – und liegt bald darauf vorn im Laden. Worauf sich nicht nur große Genießer freuen! Aber nur noch bis „Spargel-Sylvester“, Sankt Johanni naht. Und was für ein Gefühl ist es, wenn die letzte Kiste vom Feld kommt, die Sortiermaschine still steht und die Kisten vorn im Laden für fast zehn Monate leer bleiben? „Ein komisches Gefühl“, sagt Heidi Janßen. Verständlich, die Spargelbauern leben und lieben ihren Beruf. Merkt man, schmeckt man. Hier im Niederrheinischen.
Unter den ausladenden Ästen alter Laubbäume und die Niers auf linker Seite ist Weeze schnell erreicht, bald schon Goch, Ortsteil Asperden. Der Wind kämmt die Krone der mächtigen Linde und die Reifen greifen in den weißen Kies auf dem Hof von Familie Ophey. Die Route ist hier und heute zu Ende, ein schöner Schluss bei Ursula und Peter Ophey, auf dem Ferienhof. Hier kommt zusammen, was das Niederrheinische auszeichnet: Ländliches Idyll, Urlaub auf dem Bauernhof, Spargelessen na klar, und: reiten! Ob mit eigenem Pferd zum Unterstellen, für Reitstunden auf dem Hof oder für Ausritte durch die stille, gefällige Landschaft – hier ist ankommen, ist runterkommen. Entspannen fern vom Alltag, rauskommen. Der Hof hat Anschluss an ein ausgedehntes Reitwanderwegenetz bis weit hinein in die Niederlande. Und Kutschfahrten, die gibt es auch.
Die Wohnungen so liebevoll eingerichtet wie gemütlich, der Hofladen hat alles für ein abendliches Spargelmenü in der Ferienwohnung (Küche!) mit Blick über die Spargelfelder. Abendstimmung. Die Kinder toben auf dem kleinen Spielplatz, die Schwalben sausen über den Hof und in den Kronen der Eichen, da singt der Sommerwind seine ewige Melodie. Und richtig: da ist ja auch noch Wein im Rucksack. Köstlich. Und einfach schön, so ein Urlaub hier bei den Leuten am Niederrhein.
Alle Angaben ohne Gewähr.