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Rückblick Mitgliederversammlung am 9. Dezember 2021

Mitgliederversammlung der Vereinigung der Spargelanbauer Westfalen-Lippe, 9.12.2021

Dortmund, 9.12.2021

Die diesjährige Mitgliederversammlung konnte pandemiebedingt nur online stattfinden. Die Teilnahme war leider sehr mäßig, aber da laut Satzung die Beschlussfähigkeit durch die ordnungsgemäße Einladung gegeben war und es unabhängig von der Zahl der erschienenen Mitglieder die Versammlung beschlussfähig ist, wurde auch auf Nachfrage außerdem keine Einwände gegen eine Blockwahl der VorstandskandidatInnen geäußert.

Als erster Tagesordnungspunkt stand das Resümee der vergangenen Spargelsaison, vorgetragen vom Vorsitzenden Willy Kreienbaum. So lief 2021 ruhiger ab – es war mehr Vorbereitung möglich gewesen, es standen mehr Erntehelfer als 2020 zur Verfügung und die Zusammenarbeit mit den Behörden verlief zufriedenstellend. Durch den in NRW kühlen und feuchten Frühling lag die Erntemenge ca. 5-8% unter dem Durchschnitt, es konnte aber zumindest am Anfang der Saison ein höheres Preisniveau erzielt werden. Durch die ab Mitte Mai stark steigende Erntemenge und den sinkenden Bedarf in den Privathaushalten sackte der Preis weit ab. In seinem Ausblick auf die Spargelsaison 2022 blieb Willy Kreienbaum verhalten optimistisch, der Erfolg der Betriebe hänge stark von den Auswirkungen des Verlusts der Mehrwertsteuer-Pauschalierung, dem Mindestlohn und anderen gesetzlichen Vorgaben ab.

Rückblick auf die Saison 2021 – bundesweit.

Diese angesprochenen Punkte waren der ideale Übergang zum anschließenden Vortrag von Frank Saalfeld, Geschäftsführer des Netzwerks der Spargel- und Beerenverbände e.V., der detailliert die aktuellen und zukünftigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen darlegte. Die fundierte und problemlösungsorientierte Arbeit des Netzwerks bei der Gestaltung dieses Rahmens zeigt sich auch in den aktuellen Aktivitäten. Die folgende einstündige Fragerunde um Themen wie eine EU-Regelung der Berufsmäßigkeit bei Saisonarbeitskräften, eine eventuelle Sozialversicherungspflicht und die Standpunkte der neuen Bundesregierung war zwar nicht in diesem Umfang geplant, war aber nötig und wurde von den Anwesenden sehr geschätzt.

Forderungen der Spargel- und Erdbeerbauern an die Politik

Den restlichen Teil der Mitgliederversammlung nahmen dann wie immer die im Vereinsrecht vorgeschriebenen Tagesordnungspunkte ein.

Geschäftsführerin Frau Anke Knaup stellte darin den Haushaltsabschluss 2021 und den Entwurf für das Jahr 2022 vor. So sind für die Saison 2022 wieder eine Präsenz-Pressekonferenz zur Eröffnung – natürlich auch wieder mit einer neuen Spargelkönigin NRW – und generell eine größere mediale Präsenz geplant.
Die beiden Rechnungsprüfer Heike Wißbrock und Florian Schröder hatten bei der Rechnungsprüfung am 30.11.21 nichts zu beanstanden und empfehlen daher die Entlastung von Geschäftsführung und Vorstand.
Zur Vorstandswahl stellten sich die bisherigen Vorstandsmitglieder Willy Kreienbaum, Rainer Hollenbeck, Dirk Buchmann sowie, wie bereits Ende 2019 auf der letzten Mitgliederversammlung angekündigt, zwei neue Kandidaten: Andrea Toppheide und Martin Breuer.
Die per QR-Code durchgeführte Wahl ergab ein einstimmiges Ergebnis – der Vorstandsblock wurde einstimmig gewählt und nahm die Wahl auch geschlossen an.
Ebenso einstimmig wurde der Mitgliedsbeitrag für die Netzwerkarbeit mit 50€ pro Jahr und Mitglied bestätigt.
Die Wahl der Rechnungsprüfer für 2022 wird wegen der dort höheren Teilnehmerzahl auf den Beginn des Spargelseminars im Januar verschoben.

Damit endete die Online-Mitgliederversammlung um 11:00 Uhr.

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Gelbes Spargellaub verheißt eine gute Ernte im nächsten Jahr

(GMH)

Auf den Spargelfeldern färbt sich jetzt das Kraut langsam gelb. Für die Spargelanbauer ist das Welken der ehemals grünen Triebe im Herbst ein gutes Zeichen. Denn damit endet für sie eine Saison mit gesunden Pflanzen, die genügend Energie für einen kräftigen Austrieb im Frühjahr gesammelt haben. Das verheißt eine gute Ernte im nächsten Jahr.

Triebe habe eine wichtige Funktion

„Spargel ist in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnliches Gemüse“, sagt Nils Kraushaar. Er berät als Experte der Landwirtschaftskammer Niedersachen die Spargelanbauer. Zu den Besonderheiten zählt, dass die Pflanze geerntet wird, bevor sie richtig angefangen hat zu wachsen.

Damit die Spargelpflanze im nächsten Jahr wieder kräftig austreiben kann, haben die Spargelanbauer auch jetzt viel zu tun: Sie sorgen dafür, dass die Pflanzen gesund bleiben, genügend Nährstoffe speichern und gut über den Winter kommen (Bildnachweis: GMH/VSSE)

Während Brokkoli, Lauch, Salat und Co. heranreifen müssen, sind wir Menschen auf die allerersten Triebe des Spargels aus. An der eigentlichen Pflanze haben wir hingegen wenig Interesse. Nichtsdestotrotz haben die langen Triebe eine wichtige Funktion, denn Spargel ist im Gegensatz zu vielen anderen Gemüsesorten mehrjährig und liefert rund zehn Jahre lang Ertrag. Darum ist es unerlässlich, dass die Pflanzen in den nadelförmigen Blättern durch Photosynthese Zucker bilden, der im unterirdischen Speicherorgan eingelagert wird. Aus den Reserven des sogenannten Rhizoms zieht die Pflanze nach der Winterruhe ihre Kraft, um auszutreiben.

Pflanzen sollen gesund bleiben

Nur gesunde Pflanzen wachsen kräftig genug, dass ihnen unbeschadet sieben bis zehn Triebe entfernt werden können. Weiteren Stress über den Sommer gilt es zu vermeiden. Dafür werden Unkräuter in den Spargelfeldern entfernt sowie Schädlinge und Krankheiten unterdrückt. Insbesondere Blattpilze machen den Anbauern zu schaffen. Leiden die Pflanzen unter Spargelrost (wissenschaftlicher Name: Puccinia asparagi) oder der Spargellaubkrankheit (Stemphylium vesicarium), können sie schon im August absterben. „Das führt dazu, dass die Pflanzen nicht genügend Zeit zur Energiebildung haben und geschwächt ins nächste Jahr starten“, erklärt Kraushaar.

Laub wird in den Boden eingearbeitet

Die Anbauer tun alles, damit die Pflanzen gesund bleiben. Jetzt im Herbst werden die letzten Dämme abgetragen, das gelb gewordene Laub zerkleinert und in die Erde eingearbeitet. Phytosanitäre Maßnahme nennen es die Fachleute, wenn die Gefahr von Pilzerkrankungen reduziert wird. „Auf dem Laub befinden sich immer Pilzsporen, die im Boden wegrotten sollen“, erklärt Kraushaar. Würde das Laub liegenbleiben, hätten die Pilze im nächsten Jahr leichtes Spiel. Früher haben die Anbauer das Laub vom Feld geholt und verbrannt, doch das ist heute nicht mehr erlaubt. Sind die gelben Triebe entfernt, schichten die Anbauer Winterdämme über den Pflanzen auf, die sie während der Winterruhe schützen. Die Kulturarbeiten ziehen sich bis in den November und starten ab Februar, sobald die Felder wieder befahrbar sind und die Anbauer keine Gefahr laufen, mit ihren Maschinen den Boden zu verdichten. „Spargel braucht also fast rund ums Jahr Betreuung“, sagt Kraushaar. Doch die Mühe lohnt sich, wenn wir dafür im nächsten Jahr wieder frischen Spargel essen können.

Museen widmen sich dem Spargel

Auch im Herbst und Winter kann Spargel eine Hauptrolle spielen:  während eines Besuchs in einem deutschen Spargelmuseum. Das Bekannteste befindet sich im oberbayerischen Schrobenhausen. 1985 eröffnet und 1991 umfassend erweitert, erklärt das mehrfach
ausgezeichnete Europäische Spargelmuseum die Geschichte und Technik des Anbaus anhand von Texten, Fotos und historischen Geräten. Die Exponate aus der ganzen Welt reichen von Anbaugerätschaften, Spargelporzellanen und -bestecken über Kunstobjekte bis hin zu Spargel-Briefmarken. Außerdem gibt es das Niedersächsische Spargelmuseum in Nienburg/Weser sowie das Spargelmuseum Beelitz im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg.

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Die notwendigen politischen Schritte, die jetzt der Spargel- und Beerenbranche helfen können

Leverkusen, 9.7.2021

Die Obst- und Gemüseernte braucht viele Hände

Die Verfügbarkeit von Arbeitskräften aus Osteuropa nimmt kontinuierlich ab. Verbesserte Beschäftigungsmöglichkeiten in den Heimatländern sind europäisch gedacht eine positive Entwicklung. Für die Höfe mit handarbeitsintensivem Obst- und Gemüse- anbau wird das ein zunehmend massives Produktionshemmnis.

Daher sollte über das Pilotprojekt mit Georgien hinaus vor allem mit der Republik Moldau und der Ukraine weitere Anstrengungen unternommen werden, um mit bilateralen Arbeitsabkommen eine Beschäftigung der Bürger*innen aus Drittstaaten zu ermöglichen. Der Flaschenhals bei der Beschäftigung von Personen aus dem Westbalkan sind die Deutschen Botschaften. Daher sollten die Antragsteller*innen in Deutschland in den regionalen Behörden die Arbeitserlaubnis vor Ort beantragen können.

Damit diese wichtigen Schritte aktiv angegangen werden, wünschen wir uns eine Task-Force aus BMEL und BMAS.

 

Regionale Obst- und Gemüseproduktion ist nur mit Schutz wirtschaftlich

Hagel, Starkregen, Frost, Sonnenbrand und Schädlinge bedrohen zunehmend eine sichere Ernte. Daher ist ein unbürokratischer Umgang bei dem Einsatz von Folientunneln und Mulchfolien auf landwirtschaftlichen Flächen nötig. Mutmaßliche Naturschutzgründe werden jedoch nicht selten als Hürden aufgebaut und schränken die klimafreundliche regionale Erzeugung ein. Erzeuger*innen gehen verantwortungsvoll mit den genutzten Folien um, indem sie das eingeführte Recyclingsystem nutzen.

Besonders im Freiland erzeugte Kulturen stehen unter einem zunehmenden Krankheits- druck durch Pilze und Schädlinge. Resistenzen nehmen aufgrund der reduzierten Wechselmöglichkeiten von Wirkstoffen zu.

Daher ist es wichtig, dass die Anträge im BVL schneller bearbeitet werden, das Einvernehmen beim Genehmigungsverfahren mit dem UBA in ein „Benehmen“ geändert wird, und dass sich Deutschland bei EU-Fragen nicht gegen den modernen Pflanzenschutz stellt.

Keine Verbrauchertäuschung auf Kosten der regionalen Erzeugung

In Angebotsblättern wirbt der Lebensmitteleinzelhandel mit niedrigen Preisen, indem er zum Beispiel gleichzeitig Ware mit deutschen/spanischen oder marokkanischen Herkünften mit einem Preis bewirbt. Die Folge ist, dass Verbraucher*innen davon ausgehen, heimische Ware für einen sehr niedrigen Preis zu erhalten. Dies führt zu abnehmender Akzeptanz fairer Preise für tatsächlich heimische Ware, beispielsweise in der Direktvermarktung.
Daher sollte in den Werbeblättern die eindeutige Herkunft ohne Mehrfachnennung der Ursprungsländer zu einem Produktpreis angegeben werden.

Die Rohstoffe für Erdbeerkonfitüre und Spargel im Glas kommen in den meisten Fällen aus Drittstaaten wie China, Peru oder aus der EU, z.B. aus Polen und Spanien. Die Produktion erfolgt dort unter anderen Bedingungen, was Löhne, Unterbringungskosten und Anbau- beschränkungen angeht. Daher können diese verarbeiteten Produkte sehr viel günstiger angeboten werden. Verbraucher*innen lesen jedoch„verarbeitet in Deutschland“ und gehen von einem heimischen Produkt aus.Wir werten das als Verbrauchertäuschung und fordern eine Kennzeichnung der Ursprungsländer für die Primärrohstoffe in verarbeiteten Lebensmitteln.

Das Netzwerk der Spargel- und Beerenverbände e.V. vertritt über 1.000 Mitgliedsbetriebe und setzt sich gegenüber Politik, Presse, Verwaltung und Öffentlichkeit auf Bundesebene für die Spargel- und Beerenbranche ein.

Kontakt:

Netzwerk der Spargel- und Beerenverbände e.V., Ropenstall 83a, 51377 Leverkusen
Tel: +49 2171 4014304, frank.saalfeld@netzwerk-spargelbeeren.de, www.netzwerk-spargelbeeren.de

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Spargelanbauer in NRW ziehen positives Fazit der Saison 2021

Dortmund, 22.6.2021 

„Trotz vieler Einschränkungen und zahlreicher Auflagen durch die Corona-Pandemie können wir ein positives Fazit für die diesjährige Spargelsaison ziehen“, zeigt sich der Vorsitzende der Spargelstrasse NRW, Willy Kreienbaum, zufrieden.

„Natürlich hatten wir zu Beginn der Ernte ein mulmiges Gefühl, das aber mit zunehmender Routine im Umgang mit den Hygienemaßnahmen verschwunden ist. Zudem haben alle unsere Mitarbeiter – und ganz besonders auch unsere Saisonarbeitskräfte – dafür gesorgt, dass der Spargel in gewohnter guter Qualität geerntet werden konnte. Die ständigen Tests und die eingeschränkten Umgangsregeln haben alle zusammen mitgetragen und damit eine weitgehend störungsfreie Ernte ermöglicht.“ Und das sei in Anbetracht zum Start mit dem kalten Frühjahr gar nicht immer so leicht gewesen. Das Wetter habe die Ernte zusätzlich erschwert. Dazu kamen die Befürchtungen, dass weniger Kunden wegen der Corona-Einschränkungen in die Hofläden oder auf die Märkte kämen. Die Kaufnachfrage war aber doch gut, wenn auch etwas verhaltener als im vergangenen Jahr, was wiederum an der kühlen Witterung und der damit verbundenen reduzierten Spargellust sowie den etwas höheren Preisen geschuldet war.

Auch im Einzelhandel ist der Absatz stabil geblieben. Ganz im Gegenteil habe sich gezeigt, dass gerade die regionalen Produkte immer stärker nachgefragt würden, das gelte nicht nur für den Spargel, sondern sei auch bei den Erdbeeren spürbar. So sei ein Umdenken bei den Verbrauchern zu bemerken, man achte viel mehr auf die Frische und gute Qualität, die nun einmal durch die geringen Transportwege die regionalen Lebensmittel auszeichneten. So stünde auch die direkte Vermarktung hoch im Kurs. Eine der Kundinnen, die seit Jahren auf dem Spargelhof Schulte-Scherlebeck in Herten einkauft, Margrit Schmidt aus Bochum, fasste es so zusammen: „Wenn ich mich gesund und mit guten Lebensmitteln ernähren will, so ist das ziemlich einfach. Ich kaufe grundsätzlich regionale Erzeugnisse und freue mich jedes Jahr auf die Spargelsaison und die ersten heimischen Erdbeeren. Und frischer als im Hofladen oder auf unseren Märkten kann man den Spargel nicht bekommen.“

Obwohl die Gastronomie erst spät und auch weniger ordern konnte, sind doch fast alle Spargelanbauer mit der Saison ganz gut zufrieden.

Traditionell steht an erster Stelle der weiße Spargel, aber auch grüner und violetter Spargel gewinnen immer mehr die Gunst der Verbraucher. Die Erntesaison endet am 24. Juni. Von da an muss die Pflanze ungestört wachsen können. Für die Spargelanbauer beginnt dann allerdings die arbeitsintensive Zeit des Unkrautjätens, da er Nahrungskonkurrenten nicht mag. Übrigens wird das blühende Spargellaub zur Bienenweide und bietet Insekten reichlich Nahrung weit über den Sommer hinaus. Damit sind die Spargelanbauer auch ökologisch auf der Höhe der Zeit.

blühender Spargel mit Honigbiene

Die Beerensaison allerdings ist noch nicht zu Ende, denn bis zum Ende des Sommers können die Verbraucher noch reichlich erntefrische Früchte aus ihrer Region genießen.

 

Text und Bilder: Spargelstrasse NRW, Verwendung für Presse honorarfrei

Weitere Informationen, Bilder und Kontaktdaten finden Sie auch auf unserer Homepage unter: www.spargelstrasse-nrw.de

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